
Ladestationen im öffentlichen Raum dürfen nicht nur bestimmten Personen- oder Kundengruppen vorbehalten sein. Direktes, spontanes Bezahlen für Ad-hoc-Ladevorgänge muss für jeden möglich sein – und zwar einfach. Für Ladepunktbetreiber (CPOs), einschließlich Parkplatzbetreiber, lohnt es sich, möglichst vielen Fahrer:innen das Bezahlen an der Station zu ermöglichen, statt den Zugang einzuschränken.
Auf EU-Ebene schreibt die AFIR (Alternative Fuels Infrastructure Regulation) diskriminierungsfreie Ladeerlebnisse vor. Wenn deine Station öffentlich zugänglich ist, darf der Zugang nicht auf eigene Kund:innen beschränkt sein. Alle E-Autofahrer:innen müssen die Ladestation finden, den Ladevorgang starten und bezahlen können – ohne App oder Abo.
Eine gängige Lösung ist eine handyfreundliche Website, auf der vor dem Start einer Ladesitzung Kunden- und Zahlungsdaten erfasst werden. Die Webseite wird über einen QR-Code aufgerufen, der mit dem Mobiltelefon gescannt wird. Anschließend sind sowohl die nächsten Schritte als auch die Preise eindeutig ersichtlich. Nach Abschluss des Ladevorgangs erhalten Kund:innen einen Ladebeleg und das gewählte Zahlungsmittel wird belastet.
An Schnellladestationen (High Power Charger, HPC) und größeren öffentlichen Parkplätzen ist zudem oft die Zahlung mittels Karten-Zahlungsterminals möglich– für HPCs ist das laut AFIR Pflicht. Zahlungsterminals verbessern das Nutzungserlebnis zwar enorm, allerdings können die Anschaffung und der Betrieb kostenintensiv sein. Betreiber:innen müssen daher den Einsatz je nach Standort und erwarteter Nutzung genau prüfen.
All das klingt theoretisch einfach. In der Praxis ist es oft komplizierter, besonders wenn E-Mobilität nicht dein Kerngeschäft ist. Hier zeigen wir dir die wichtigsten Schritte und Überlegungen, um Zahlungen für Ad-hoc-Ladevorgänge anzubieten – egal, ob Elektromobilität dein Hauptfokus oder nur ein Zusatzangebot ist.
Veröffentliche deine Ladepunkte und lege Preise fest
Die Lademanagement-Software ist die Grundlage jeder öffentlichen Ladeinfrastruktur, um als CPO, beispielsweise als Parkplatzbetreiber, zu agieren.
Eine gute Lademanagement-Software ermöglicht dir, die Darstellung in Navigationsdiensten und die Veröffentlichung deiner Ladepunkte an Drittanbieter (z.B. Ladekartenanbieter) zu steuern sowie Zugänge deiner eigenen Nutzer zu verwalten und Preise festzulegen. Mit dem vaylens Portal wird zudem die Abwicklung von Zahlungen und Abrechnungen gegenüber den Endkunden übernommen.
So wird die Verwaltung deiner Ladeinfrastruktur nicht nur zentralisiert, sondern auch deutlich vereinfacht: Ad-hoc-Zahlungen über integrierte Zahlungsdienstleister (Payment Service Provider, PSP) abwickeln, Transaktionsdaten exportieren und Ladebelege automatisch erstellen – für eine nachvollziehbare, transparente Abrechnung ohne zusätzlichen Aufwand.
Stelle sicher, dass dein Zahlungssystem leicht zugänglich ist
Fahrer:innen ohne Ladekarte, App oder Zugang zu einem Zahlungsterminal brauchen schnellen Zugang zu einer kundenfreundlichen Zahlungswebsite. Diese sollte mobil optimiert und intuitiv sein. Eine klare Struktur, Mehrsprachigkeit und kurze Ladezeiten helfen allen, egal ob technikaffin oder nicht.
Ein positives Nutzererlebnis erhöht die Chance, dass deine Ladepunkte regelmäßig wieder genutzt werden. Gerade weil E-Mobilität für viele noch Neuland ist, zahlt sich Vertrauen langfristig aus – in Form loyaler Kund:innen.

Mache alle Kosten transparent
Transparente Kosten schaffen Vertrauen – und sind gesetzlich vorgeschrieben. Fahrer:innen müssen vor dem Ladevorgang den vollständigen Preis sehen: Den Tarif pro Kilowattstunde (kWh) sowie mögliche Zusatz- und Blockiergebühren.
Diese Angaben sollten klar und gut sichtbar gemacht werden – z. B. am Display der Ladestation oder spätestens auf der Zahlungswebsite. Ein Aufkleber oder ein fest angebrachter Hinweis mit Preisen direkt an der Station kann eine erste Orientierung bieten, ist aber nur bedingt sinnvoll, wenn sich Preise doch einmal ändern.
Laut AFIR sind Betreiber außerdem verpflichtet, ihre Preise in Echtzeit mit „National Access Points“ (NAPs) zu teilen. Dabei handelt es sich um eine Maßnahme zum Verbraucherschutz, um die Preistransparenz zu erhöhen und auch nachträglich nachvollziehen zu können. Diese NAPs befinden sich im Aufbau und unterscheiden sich technisch je nach Land. Umso wichtiger ist es, auf eine Lademanagement-Software zu setzen, die regelmäßig an neue Anforderungen angepasst wird und aktuelle Preisinformationen zuverlässig übermittelt.

Wähle einen zuverlässigen Zahlungsdienstleister
Um Zahlungen bei Ad-hoc-Ladevorgängen zu ermöglichen, benötigst du einen erfahrenen Payment Service Provider. Er verarbeitet die Transaktionen sicher und belastet die vom Kunden gewählte Zahlungsmethode, z.B. eine Kreditkarte.
Die technische Integration in deine Lademanagement-Software stellt sicher, dass Zahlungen in Echtzeit laufen und alle Sicherheitsanforderungen erfüllt sind. Ein Vertrag mit dem PSP ist in der Regel notwendig und schützt deine Einnahmen.
Das vaylens Portal bietet dir die Möglichkeit zu entscheiden, selbst einen PSP-Vertrag abzuschließen, oder die Transaktionen über vaylens abwickeln zu lassen. Wickelt vaylens die Zahlungstransaktionen ab, erhältst du einfach eine Gutschrift über die abgewickelten Ladetransaktionen.
Stelle digitale Ladebelege mit allen Details bereit
Nach jeder Ladesitzung muss der Kunde einen Ladebeleg erhalten können. Dieser zeigt geladene kWh, Zusatzleistungen sowie MwSt. und erfüllt alle rechtlichen Vorgaben.
Da es, anders als bei einer Tankstelle, keinen persönlichen Kontakt zu Personal gibt und Belegdrucker nicht vorhanden sind, sollte der Ladebeleg per E-Mail oder über ein Online-Portal wie ev-beleg.de abrufbar sein. Das sorgt für rechtssichere, nachvollziehbare Dokumentation.
Der aufkommende Trend zu dynamischen Stromtarifen, bei denen sich Preise teils alle 15 Minuten ändern können, macht Kostentransparenz noch wichtiger. Anbieter von Lademanagement-Software wie vaylens arbeiten daher eng mit Partnern aus der Branche zusammen, um diese Transparenz auch unter sich wandelnden Marktbedingungen sicherzustellen.
Überführe die Zahlungen in deine Buchhaltung
Eine Lademanagement-Software mit integrierter Abrechnung sorgt für einen stabilen Zahlungsprozess. Mit Exportfunktionen für Zahlungsdaten kannst du Einnahmen abgleichen, Rückerstattungen bearbeiten und alles im Blick behalten – auditbereit und zeitsparend.
Halte dich an geltendes Recht zur Nachvollziehbarkeit korrekter Messungen
Je nach Land unterliegt der Verkauf von Strom an Ladepunkten entsprechenden Regularien. Häufig musst du belegen, dass jede abgerechnete kWh auch die tatsächlich gelieferte Energie widerspiegelt. In Deutschland wird dies beispielsweise über das Eichrecht geregelt. Bei Rückfragen benötigst du signierte Messwerte. Deine Lademanagement-Software wertet diese signierten Daten idealerweise automatisch aus, speichert sie und stellt bei Bedarf Nachweise bereit.
Im Fehlerfall sollte sie dich zudem über Probleme an deinen Ladepunkten benachrichtigen. So bleibst du rechtskonform und verbesserst die Kundenzufriedenheit.
Bringe Anleitungen und QR-Codes gut sichtbar an
Gut sichtbare Hinweise zur Nutzung an der Ladestation sorgen für einen reibungslosen Ablauf. QR-Codes müssen einfach zu finden und direkt scannbar sein. Eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung vor Ort hilft besonders neuen Nutzer:innen und reduziert Supportanfragen. Ein Beispiel für verständliche Ladeanleitungen findest du im vaylens Webshop.

Biete effektiven Support an
Idealerweise läuft alles reibungslos. Wenn es beim Laden aber doch mal Probleme gibt, wollen Fahrer:innen schnelle Hilfe. Telefonischer Support ist hier besonders hilfreich, vor allem, weil anders als bei Tankstellen kein Personal vor Ort ist. Schnelle Lösungen verbessern deinen Ruf und entlasten dein Team.
Vertraue auf Softwareanbieter, die das Geschäft kennen
Ad-hoc-Zahlungen zu ermöglichen, kann schnell komplex werden, mit sich häufig ändernden Vorgaben und technischen Anforderungen. Anbieter von Lademanagement-Software unterstützen dich mit einem System für Preise, Zahlungen, Compliance und mehr.
Das vaylens Portal bietet an dein Brand angepasste Zahlungsoberflächen, dynamische QR-Codes an unterstützten Ladepunkten und erfüllt AFIR und weitere Standards. Mehr zu Monetarisierungsstrategien findest du hier. Oder sprich uns direkt an, um zu erfahren, wie vaylens dir helfen kann, effiziente und rentable Zahlungssysteme fürs E-Laden zu betreiben.